Gabriele Riesner   Architektin

Gabriele
Riesner
Architektin

Restaurierung Alter Krug

Projekt:Restaurierung Alter Krug
Ort:Friedenfelde, Uckermark
Bauherr:privat

Grundstücksgröße:2500 m²
Wohnfläche Whg. 2: 205 m²
Baubeginn:September 2016
Fertigstellung:Ende 2020
Leistungsphasen:1-8

Fotos:André Baschlakow

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Straßenansicht mit Giebel und Feldsteinmauer

Straßenansicht mit Giebel und Feldsteinmauer

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Hofeingang

Hofeingang

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Kellerfenster

Kellerfenster

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Türschwelle, Traufpflaster, Schuhabkratzer

Türschwelle, Traufplaster, Schuhabkratzer

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Enfilade

Enfilade

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Flur zum Hof

Flur zum Hof

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Doppelkastenfenster mit Lüftungsflügel

Doppelkastenfenster mit Lüftungsflügel

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Kinoklappen

Kinoklappen

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Dachgeschossausbau eines Mietshauses in Berlin-Steglitz, Küche mit Dachterrassee

Straßenansicht Bestand

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Lageplan

Lageplan

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Erdgeschossgrundriss

Erdgeschossgrundriss

Gabriele Riesner, Architektin, Berlin, Restaurierung Alter Krug, Friedenfelde/Uckermark, Obergeschossgrundriss

Obergeschossgrundriss

Umbau eines alten Stallgebäudes in Friedenfelde/Uckermark

Der Umbau und die vertikale Erweiterung eines alten Stallgebäudes in Friedenfelde/Uckermark zu einer Ferienwohnung sollte mit einem möglichst geringen Energieeinsatz durchgeführt werden.

So wurden für die Mauern des neu errichteten Obergeschosses und des Daches ausschließlich historische Mauer- und Dachziegel von Rückbauten in der Region Mark Brandenburg verwendet.

Ebenso wie der Dachstuhl ausschließlich mit alten Kiefernbalken errichtet wurde, stammen auch die Dielen für den Boden und die Deckenverschalung im Obergeschoss, die Türen, Türverkleidungen, Beschläge, die Fliesen und die Treppe aus Abbruchhäusern aus Berlin und der Mark Brandenburg.
Das Dach ist gedämmt mit aus Altpapier hergestellten Zelluloseflocken.

Mussten wir aus konstruktiven oder wärmetechnischen Gründen auf neue Materialen zurückgreifen, wie bei den aus märkischer Kiefer gebauten Kastenfenstern, so kamen regionale Baustoffe zum Einsatz.

Ein zentraler Holzfeuerofen in der Küche beheizt über ein Warmluftröhrensystem sowohl das danebenliegende Bad (Wandheizung), als auch das Obergeschoss und ist zum Kochen mit einer Herdplatte ausgestattet. Die erzeugte Wärme wird gegenüber herkömmlichen Kachelöfen nahezu vollständig.

Die zur Wärmespeicherung verwendeter historischer Veltener Ofenkachel stammen von abgerissenen Öfen in Berlin.

Die Einsparungen der Verbrennungsenergie für die Herstellung neuer Baustoffe werden umgeschichtet auf die intensive Arbeit fachkundiger Handwerker bei der Bergung, der Aufarbeitung und dem fachgerechten Einbau der historischen Baumaterialien, so dass zum einem die Baukosten nicht über denen eines konventionellen Neubaus liegen, zum anderen die Existenz der in der Region ansässigen Handwerksbetriebe gestärkt wird.

Die Belieferung mit den historischen Baumaterialien erfolgte vor allem durch die Firma Rainer W. Leonhardt.

Die Formgestaltung der historischen Baustoffe ergibt im Zusammenspiel mit den traditionellen Bautechniken ortsansässiger Handwerker eine sinnfällige Ästhetik der einzelnen Gebäudedetails, die sich als regionaltypisches Bauen im eigentlichen Sinn begreift und weder eine historisierende Formensprache (Imitation) noch eine vermeintliche internationale Modernität (industrielle Uniformität) dem Gebäude überstülpt.

Durch die Verwendung langlebiger Produkte in Verbindung mit traditioneller Handwerkstechnik ist bei dieser eigentlich unspektakulären Baumaßnahme nicht nur ein Gebäude mit auch in ästhetischer Hinsicht hoher Wohnqualität entstanden, sondern durch die konsequente Verfolgung ökologischer Gesichtspunkte versucht, ein Beispiel für Architektur zu geben, das den Anforderungen an das Bauen an diesem Ort in unserer Zeit gerecht wird.