Gabriele Riesner   Architektin

Gabriele
Riesner
Architektin

Umbau eines Vorwerkes

Bauherr:privat
Ort:Arnimswalde/Uckermark

Grundstücksgröße:777 m²
Wohnfläche:236 m²
Baubeginn:April 2015
Fertigstellung:Juni 2016
Leistungsphasen:1-9

Fotos:André Baschlakow

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Bestand

Bestand

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Westfassade

Westfassade

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Nordfassade

Nordfassade

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Detail Südfassade

Detail Südfassade

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Musikzimmer

Musikzimmer

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Treppe

Treppe

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Diele Obergeschoss

Diele Obergeschoss

Gabriele Riesner, Architektin, Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Zimmer

Zimmer

Gabriele Riesner: Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Wohnküche

Obergeschoss

Gabriele Riesner: Arnimswalde/Uckermark, Umbau eines Vorwerkes, Wohnküche

Wohnküche

Umbau eines alten Stallgebäudes in Friedenfelde/Uckermark

Der Umbau und die vertikale Erweiterung eines alten Stallgebäudes in Friedenfelde/Uckermark zu einer Ferienwohnung sollte mit einem möglichst geringen Energieeinsatz durchgeführt werden.

So wurden für die Mauern des neu errichteten Obergeschosses und des Daches ausschließlich historische Mauer- und Dachziegel von Rückbauten in der Region Mark Brandenburg verwendet.

Ebenso wie der Dachstuhl ausschließlich mit alten Kiefernbalken errichtet wurde, stammen auch die Dielen für den Boden und die Deckenverschalung im Obergeschoss, die Türen, Türverkleidungen, Beschläge, die Fliesen und die Treppe aus Abbruchhäusern aus Berlin und der Mark Brandenburg.
Das Dach ist gedämmt mit aus Altpapier hergestellten Zelluloseflocken.

Mussten wir aus konstruktiven oder wärmetechnischen Gründen auf neue Materialen zurückgreifen, wie bei den aus märkischer Kiefer gebauten Kastenfenstern, so kamen regionale Baustoffe zum Einsatz.

Ein zentraler Holzfeuerofen in der Küche beheizt über ein Warmluftröhrensystem sowohl das danebenliegende Bad (Wandheizung), als auch das Obergeschoss und ist zum Kochen mit einer Herdplatte ausgestattet. Die erzeugte Wärme wird gegenüber herkömmlichen Kachelöfen nahezu vollständig.

Die zur Wärmespeicherung verwendeter historischer Veltener Ofenkachel stammen von abgerissenen Öfen in Berlin.

Die Einsparungen der Verbrennungsenergie für die Herstellung neuer Baustoffe werden umgeschichtet auf die intensive Arbeit fachkundiger Handwerker bei der Bergung, der Aufarbeitung und dem fachgerechten Einbau der historischen Baumaterialien, so dass zum einem die Baukosten nicht über denen eines konventionellen Neubaus liegen, zum anderen die Existenz der in der Region ansässigen Handwerksbetriebe gestärkt wird.

Die Belieferung mit den historischen Baumaterialien erfolgte vor allem durch die Firma Rainer W. Leonhardt.

Die Formgestaltung der historischen Baustoffe ergibt im Zusammenspiel mit den traditionellen Bautechniken ortsansässiger Handwerker eine sinnfällige Ästhetik der einzelnen Gebäudedetails, die sich als regionaltypisches Bauen im eigentlichen Sinn begreift und weder eine historisierende Formensprache (Imitation) noch eine vermeintliche internationale Modernität (industrielle Uniformität) dem Gebäude überstülpt.

Durch die Verwendung langlebiger Produkte in Verbindung mit traditioneller Handwerkstechnik ist bei dieser eigentlich unspektakulären Baumaßnahme nicht nur ein Gebäude mit auch in ästhetischer Hinsicht hoher Wohnqualität entstanden, sondern durch die konsequente Verfolgung ökologischer Gesichtspunkte versucht, ein Beispiel für Architektur zu geben, das den Anforderungen an das Bauen an diesem Ort in unserer Zeit gerecht wird.